Endlich ist es soweit: Die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme unserer Englischklassen laufen auf Hochtouren. Zunächst wird mit weniger Schülerinnen und Schülern als vor Corona gelernt, damit der Abstand eingehalten werden kann – aber wenigstens wird nun wieder ein wenig unterrichtet.
Die monatelange Schließung sämtlicher Bildungseinrichtungen hat dem sowieso nicht sehr hohen Bildungsniveau in Kambodscha nicht gutgetan. Kambodscha hat in der Pol Pot-Zeit in den 1970er Jahren schon einmal erleben müssen, was eine Zeit ohne Bildung für eine Gesellschaft bedeutet. Es ist zu hoffen, dass der neuerliche Rückschlag bei der Bildung bald wieder aufgeholt sein wird. Während der Schließungen aufgrund der Pandemie wurde teilweise versucht, Unterricht online stattfinden zu lassen, aber die Voraussetzungen dafür sind in Kambodscha noch viel schlechter als bei uns. In Kambodscha hat man für den Online-Unterricht höchstens ein Smartphone zur Verfügung, aber keinen Computer. Und viele kennen sich zwar damit aus, wie man auf dem Smartphone Spiele spielt – nicht aber damit, Unterrichtsmaterialien herunterzuladen. Unsere Mitarbeiter, die hauptberuflich großenteils Lehrer an den öffentlichen Schulen Steng Haus sind, mussten hier teilweise mit Hausbesuchen unterstützen.

Lehrer Kem Sokha erklärt einer Schülerin und ihrem Vater den Gebrauch des Smartphones für den Schulunterricht.
Auch unsere Bildungshütte wird schrittweise wieder für die Kinder geöffnet. Vor einer vollständigen Wiederöffnung wird gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium ein Hygienekonzept entwickelt werden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen aber bereits jetzt strenge Hygieneregeln um: Die Kleinen stehen vor dem Hineingehen brav Schlange und lassen sich von unserer Sozialarbeiterin Chanthy die Hände desinfizieren. Danach sitzen sie weit voneinander getrennt an den Tischen, wo doch viel körperliche Nähe mit Freunden und Familie in Kambodscha sonst normal ist.
Hier ein Video zum Händewaschen: